Am heutigen 30. Januar sollte ich um halb 2 bei meinem neuen Arbeitgeber, der Japanisch-Deutschen Gesellschaft, sein. Ich war schon ein bisschen aufgeregt als ich mich auf den Weg machte. Die alte Praktikantin Michaela sollte mich einweisen. Ihr letzter Tag war gleichzeitig mein erster. Als ich im 9. Stock, mitten in Tokyo (Kojimachi), bei den kleinen Räumlichkeiten der JDG ankam, wurde ich gleich nett begrüßt. Michaela zeigte mir meine Aufgaben und erklärte mir wie alles abläuft. Ich werde unter anderem für die E-Mails, Übersetzen und Zusammenfassen von Texten für die Zeitung „Die Brücke“, Organisation des Stammtisches und Pflege der homepage verantwortlich sein. Trotz meiner Anspannung am heutigen Tag habe ich gemerkt, dass die Atmosphäre sehr locker ist und auch gerne gescherzt wird.
Um 6 Uhr sind wir, d.h. Michaela, Frau Kikuchi und Frau Miamoto, mit denen ich am meisten zusammen arbeiten werde sowie Herr Miyai, Herr Kanaya, Herr Shimazaki, Herr Shinki und ich ins Monjiayaki もんじゃ焼き Restaurant gegangen um Michaelas Abschied zu feiern. Das leckere Essen und das Bier verbreiteten eine lockere und ungezwungene Stimmung. So konnte ich mich mit den, meist älteren Herren, auch gut unterhalten. Dennoch hatte ich immer die sämtlichen ungeschriebenen Gesetze und Verhaltensweisen im Kopf, die sich im laufe meines Studiums so angesammelt haben. Z. B. schenkt man immer seinem Nachbarn das Bier ein. Es sollte nie leer sein. Oder wann und wie oft bedanke ich mich. In Japan gilt lieber einmal mehr arigatô gozaimasu als zu wenig. Dann muss immer darauf geachtet werden das man höfliches Japanisch spricht. Die nächste Frage ist wie tief verbeugt man sich bei Begrüßung und Verabschiedung. Je höher der Rang und je Älter der Gegenüber desto tiefer. So lautet die Regel. Hört sich einfach an, fällt mir aber sehr schwer, weil es so ungewohnt ist.
Im Großen und Ganzen war es ein gelungener erster halber Arbeitstag und ich freue mich auf die Herausforderung und sehe den nächsten 6 Monaten positiv entgegen.
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