Donnerstag, 27. November 2008

Besuch bei Familie Sakamoto

Heute Mittag hat mich meine alte Freundin Megu Sakamoto 坂本 die ich vor 5 Jahren im Englischen Brighton kennen glernt habe, mit dem Auto abgeholt. Ihr Vater ist Polizist und ihre Mutter vermutlich Hausfrau. Nachdem wir zusammen ein Geschenk für den Geburtstag ihrer Verwandten gekauft haben sind wir Purikura machen gegangen.
Purikura sind kleine verrückte Fotos die man in so einer Art pink, bunten, verrückten Fotoautomaten machen kann. In die Fotokabine passen allerdings bis zu 10 Personen rein. Belichtung, Hintergrund usw. ausgewählt, die richtige Positur eingenommen und los geht’s. Zwischendurch kann man die Einstellungen ändern und am Ende geht man in eine Nebenkabine und kann dort seine Fotos bearbeiten und verzieren. Hierzu stehen tausende verschiedene Arten von Herzen, Bildern, Figürchen, Schleifen usw. zur Verfügung. Man kann auch Grüße, Wünsche, Erinnerungsworte oder sonst etwas drauf schreiben.
Als wir bei Ihren Eltern ankamen haben wir uns ein Video angesehen und anschließend mit den Eltern sukiyaki すき焼き gegessen. Sehr interessant war der Tisch den Sie im Wohnzimmer stehen haben. Das Ding nennt sich kotatsu 炬燵 . Der heutige Kotatsu besteht aus einem niedrigen Tischgestell, in dem eine elektronische Heizung eingebaut ist und einer Decke die zwischen diesem Gestell und der darüber befindlichen Tischplatte geklemmt wird. Die Decke reicht auf allen Seiten bis auf den Fußboden. Sie isoliert die erzeugte Wärme. Die Decke ist schön dick und kuschelig. So etwas hab ich noch nicht gesehen 見たことがない Ich könnte es mir allerdings für meine eigene Wohnung später gut vorstellen.
In Japan haben die meisten Wohnungen keine Zentralheizung. Alternativ werden manchmal Ölöfen, Fußbodenheizungen oder Heizstrahler benutzt. Aber vielen, wie auch in meinem Fall, bleibt nichts anderes über als die Klimaanlage aufzudrehen. Die Isolation ist allerdings so schlecht, dass die Wärme nicht lange anhält.
Die Eltern waren sehr nett und haben mich wie schon im letzten Jahr mit Geschenken überhäuft. 5 Paar warme Socken für den Winter, die ich dringend brauchte, zwei kleine Schlüsselanhänger, ein Armband, einen Schal und eine kleine Torte die ich mit Megu für einen Geburtstage gebastelt hatte. Besser gesagt wir haben zwei gebacken eine für den Gebrutstag und eine für mich. Das wusste ich allerdings zu dem Zeitpunkt noch nicht. Außerdem haben wir über alte Zeiten gequatscht.

Freitag, 14. November 2008

Senso-ji Tempel

Heute habe ich mir nach einem anstrengenden Bewerbungsgespräch den Senso-ji Tempel in der Abenddämmerung angeguckt. Anschließend habe ich mir ein schönes Bier gegönnt. Der Senso-ji Tempel ist der älteste und vielleicht auch der bekannteste buddhistische Tempel von Tokio und liegt im Stadtteil Asakusa.
Asakusa war früher das Unterhaltungsbezirk von Tokio, in dem sich Kabuki- und Rakugo-Theater ansiedelten. Mir sind viele interessante Restaurants, Souvenirgeschäfte und kleine Stände in denen man Handwerkern zusehen kann aufgefallen. Es soll auch viele Ryokans in Asakusa geben. Ein Ryokan ist ein traditionell eingerichtetes japanisches Hotel. Außerdem hab ich mich mal ein bisschen als Fotograf versucht und dabei auf die Tipps meines Bruders zurück gegriffen.




 

Mittwoch, 5. November 2008

Bunkasai / Kulturfest

An diesem Wochenende war an unserer Universität, wie auch an vielen anderen das Bunkasai (Kulturfest). Deswegen hatten wir auch am Mo. Und Di. frei.


Am Montag morgen machten Flo und ich uns schon früh auf, um Yukari beim Saxofon spielen zu zuhören. Sie spielte draußen im Park der Uni. Unter anderem auch Tequila von den Champs. Es ist unglaublich, was die Uni für Club und Circle Aktivitäten anbietet. Und so gut wie jeder Japaner gehört auch mindestens einem Club an. Ab Mittag habe ich dann meinem Futsal-Circle geholfen beim オムそば (Omusoba) verkaufen. Auch im Zubereiten war ich gar nicht schlecht. Omusoba sind angebratene Nudeln (Soba), Kohl und Fleisch mit ein bisschen Gewürz. Dann werden zwei Eier vermischt und auf der großen Platte angebraten. Hier werden Nudeln, Fleisch und Kohl hineingewickelt. Ein bisschen Soße obendrauf und dann für 350 Yen verkauft. Das Kochen hat sehr viel Spaß gemacht. Die Handlangerarbeiten nicht ganz so viel. Anschließend konnten wir alle von dem verdienten Geld zum Nomihodai gehen. (All you can drink + Häppchen) Dazu gleich mehr.

Ansonsten sah das Fest so aus, dass die meisten Circles und Clubs Essen zubereiteten und in so kleinen Ständen verkauften. So ein bisschen wie auf dem Rummel. Andere Clubs boten Musik oder Kampfkunstvorstellungen an. Neben des Saxofons sahen wir noch echt gute Pianisten, Break Dancer, Akidokämpfer und verschiedene Sänger.
 
Ein bisschen nervig war, dass die Japaner immer mit Pappschildern rum liefen und laut und ziemlich direkt ihr Essen anpriesen. Aber das war wohl nur Gewöhungssache. Am Ende bin ich dann selber mit zwei anderen vom Futsal-Circle rum gelaufen und habe gerufen: „ Omusoba ikagadesuka... “.オムそばいかがですか。。。
Um 8 ging es dann zum Nomihodai. Ein großer Raum nur für unseren Circle, den wir vorher gemietet haben. Es war ein typisch japanischer Raum mit Tatamimatten, sehr niedrigen Tischen und ohne Stühle. Ich saß neben unseren Captain der mich dann bat aufzustehen und zu sagen: „みんなさん、今日はたくさんオムそば払ったね。ありがとうございます。かんぱい!“. Leute wir haben heute sehr viel Omusoba verkauft. Vielen Dank Prost! Oder so ähnlich. Nach zwei Stunden Bier, Cola, Sushi, frittiertem Fleisch und verrückten japanischen Spielen die ich nicht verstanden habe, sind einige von uns weiter gezogen in die, in Japan erfundene, Karaokebar. Für mich in Japan das erste Mal. Ich wusste nicht, dass Gjingis khan so ein schnelles Lied ist, aber ich bin auch bei allen anderen Liedern kläglich gescheitert. Aber es hat viel Spaß gemacht.


 Na dann mal Kampai. Um so mehr Bier bleibt für mich über.


 Na, die beiden kennt man doch noch aus alten Zeiten.


 Das ist unser Omusoba- Stand.


 Die Akido-Meister üben ihren Sport aus.


 Das hab ich mir nicht nehmen lassen.


 Die Japaner lieben Disney, egal ob in Disney Land oder an der Uni.