Da, wenn man über Japan spricht, der Stadt Kyoto immer ganz besonderen Wert zugemessen wird, habe ich mal versucht den Charakter und die Bedeutung der Stadt in einem Bericht zusammen zu fassen
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Kyoto, einst die Hauptstadt Japans (794 bis 1869), liegt in einem Tal und ist von einigen Bergen umgeben. Dies führt jedes Jahr zu einem extrem heißen Sommer und zu kühlen Wintermonaten. Wie viele andere Städte ist die Stadt im Schachbrettmuster angelegt und liegt auf der Hauptinsel Honshu.
Nirgendwo sonst kann man so viele Tempel und Schreine bestaunen wie in Kyoto. Bei einem Besuch im Tempel werden die Schuhe ausgezogen und man kann für ein paar Minuten die Hektik und den Stress entfliehen der sonst in Japans Städten überall unübersehbar und unausweichlich ist.
Auf meinen täglichen morgendlichen Weg zur Arbeit in Tokyo hetzen die Japaner an mir vorbei als wenn sie allesamt zu spät dran wären. Nicht selten legen sie, auch trotz Stöckelschuhen, auch mal einen kleinen Joggingmarathon ein. Man wird quasi mitgerissen und geht selber auch schnell und zügig. Manchmal versuche ich mich bewusst zu bremsen und sage mir: „Hallo du bist nicht zu spät, und außerdem kein Japaner“.
Zurück nach Kyoto, zurück in die Ruhe und Stille eines alten Tempels sofern er nicht gerade überlaufen ist von Touristen. Einige dieser Tempel und Schreine in Kyoto zu besuchen lohnt, denn nirgendwo sonst gibt es so viele, gut erhaltene, strahlende und schöne Tempel und Schreine in Japan. Während Tokyo das politische und wirtschaftliche Zentrum ist, ist Kyoto das traditionelle, kulturelle und historische Zentrum Japans. Jedoch unterscheidet sich Kyoto auf den ersten Blick kaum von anderen Großstädten in Japan (1,4 Mio Einwohner). In der Innenstadt drängen sich die Menschen durch die Straßen, es herrscht viel Verkehr, es dröhnt die Musik aus den Pachinkohallen, es gibt viele moderne Einkaufspassagen und auch hier beherrscht der Hightech den Alltag.
Die Tempelanlagen Kyotos an den Bergen mit den dazugehörigen Parkanalgen dagegen, können zu bestimmten Jahreszeiten, wie zur Kirschblüte oder wenn es schneit, wie wunderschöne Märchendörfer wirken. Neben den großen Tempelanlagen sind auch die kleinen Straßen und Viertel einen Besuch wert. Zum Beispiel im Stadtviertel Gion sind noch viele alte und exklusive Teehäuser, traditionell japanische Restaurants, washoku, und Geisha-Ankleidhäuser zu finden. Mit ein bisschen Glück, oder zur richtigen Zeit, kann man hier und da auch eine Geisha oder zumindest eine Maiko (eine junge, lernende Geisha) erspähen।
Die washoku’s sind oft, in mit Holz betäfelten Häusern, in den Seitenstraßen versteckt. Man ißt auf dem Tatamiboden und ist von den anderen Gästen durch Schiebewände, den so genannten Shoji, getrennt. Allerdings ist das Essen in einem washoku auch ein sehr teures Vergnügen.
Auch im Kern der Stadt kann man, neben den modernen bunten und überlaufenden Straßen, kleine enge Gassen entdecken mit alten Holzhäusern, Läden die traditionelles Handwerk verkaufen und kleine angelegte Flüße, an den sich Kirschbäume reihen. Auf der einen Seite die kleine, ruhige Straße und die Bäume, auf der anderen Seite direkt an den Fluß eine Häuserreihe. Viele der Häuser sind kleine Restaurants und Cafes. Es hat durchaus ein romantisches Flair. Auch kleine versteckte Tempel in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint und wunderschön gestaltete Gärten die, wie mir ein weiser Japaner erklärte zu jeder Jahreszeit schön aussehen verzieren das Stadtbild.
Kyoto, die Stadt der vielen Tempel, Kyoto das traditionelle Japan ist für einen Japanbesuch unvermeidbar. Es gibt nicht nur schöne Tempel und Schreine sondern auch alte traditionelle Häuser, kleine Gassen, eine große Essensvielfalt und vieles mehr zu entdecken. Die Bewohner der Stadt gelten als konservativ, traditionell und sind stolz auf ihr Dialekt, ihre traditionelles Handwerk und ihre jahrhundertealten Tempel.
Jaja, der Kyotoer Dialekt... Ich habe mich immer noch icht rein gehört!!! Aber sonst ein sehr treffender Bericht, weiter so Mambu!
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