Samstag, 18. Juli 2009

Meine Futsal Sayonara Party



Nun ist es schon 6 Monate her, seitdem ich die Dokkyo-Universität und meinen Futsal-Circle verlassen habe. Dennoch haben sie eine Sayonara-Party für mich organisiert. Das hat mich sehr gefreut und bedeutet dass die Zeit beim Esperanza Futsal Circle nicht nur für mich unglaublich spannend, ergreifend und schön war, sondern dass auch die Jungs und Mädels viel Spaß daran hatten mit einem Ausländer Fußball zu spielen, Bier und Sake trinken zu gehen und ihren Horizont über die deutsche und westliche Welt zu erweitern.
Denn einige Studenten des Esperanza Futsal Circles der Dokkyo-Universität studieren ja schließlich auch Deutsch. Das „Do“ aus dem Dokkyo ist übrigens von dem Wort „doitsu“, abgeleitet was Deutschland bedeutet. Das „kyo“ steht für Zusammenarbeit, Kooperation. Das Wort „doitsu“ kommt auch aus dem Westen aber nicht von uns Deutschen oder wie die meisten Fremdwörter aus dem Englischen oder Portugiesischen sondern von den Holländern. (holl: Duitsland)
Am 04. Juli also ging es dann zurück in die alte Heimat nach Matsubaradanchi. Am Bahnhof holte mich der captain, Shima ab und wir gingen zum nahegelegenem Izakaya, das nicht eins der üblichen Izakaya-Ketten, mit zumeist sogenannten „frozen food“ oder zumindest einfachen, oft nicht sehr leckerem Essen war, sondern ein uriger Schuppen in dem überwiegend ältere Japaner saßen. Im Obergeschoss des alten Gebäudes hatten sie einen Tatamiraum für den heutigen Abend angemietet.
Die schmale schäbige Wendeltreppe hoch, rein in den Tatamiraum und die Sitzposition auf einem der, auf dem Tatami liegenden Kissen eingenommen, wurde ich freundlich von meinen ehemaligen Kollegen begrüßt. Dann ging es auch gleich los mit reichlich Bier, Hähnchenfleisch, Sushi, Salat usw. Nach ca. einer halben Stunde bat Schima-san um Ruhe und sprach ein paar Abschiedsworte. Dabei übergab er mir eine Art „kleine Gedenktafel“ mit Unterschriften und kleinen Botschaften. Nun hatte ich das Wort und bedankte mich ebenfalls für die tolle Zeit.
Es gab wie immer viele Fotos zu schießen, es wurden wilde Trinkspiele gespielt und ich wurde mit Fragen gelöchert. Auch die ichinensei, die neuen Studienanfänger, die sich für Deutsch als Fremdsprache entschieden haben, hauptsächlich Mädchen, kamen zu mir um ihre ersten Worte Deutsch an mir auszuprobieren. Das ist immer sehr witzig. „Ichi heißi Yuki...“...oder „Wihi alto sindo sihi...“Der Klassiker, der dann meistens von den Jungs kommt ist: „Ichi liebe dichi“
captain Shima-san

Ich denke ich werde den Esperanza Futsal Circle nie vergessen, weil es einfach so sehr anders war als ich es bisher kannte und man in die Verhaltensweisen und Gewohnheiten der jungen japanischen Studenten gucken konnte. Die ständigen Fotos, das sich immer wiederholende Nachschenken des Bieres beim Sitznachbarn, die interessierten und zu tief greifenden Fragen über mein Privatleben und das Verändern der Sprache, ins „höfliche“ Japanisch, wenn sich ein Student z.B. aus dem ersten Semester mit einem aus einem höheren Semester unterhält. Auch dass die Frauen in Japan immer mit der Hand vor dem Mund lachen oder dass man, was für mich schon zur Gewohnheit geworden ist, immer die Schuhe auszieht bevor man den Tatamiraum oder überhaupt irgendeinen Raum betritt. Nicht zu vergessen, die fremde Sprache, die dunklen Haare, die platten Gesichter und die Größe der Japaner.
VIELEN DANK an den Esperanza Futsal Circle für die tolle Zeit, für das freundliche Aufnehmen und dafür, dass ich behandelt wurde wie jeder andere, meistens zumindest, und nicht wie der Ausländer.

2 Kommentare:

  1. Nice, nice Mambu!
    Freut mich, dass du so einen Abschied bekommen hast! (und dass du dich über die Größe der Japaner wunderst!:D)

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  2. Schaut mal die tolle Seite an...

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